Systemische Arbeit in Beratung und pädagogischer Betreuung


In den letzten Jahren ist ein sich verstärkender Trend zu beobachten, die Ursachen von Verhaltensproblemen bzw. Problemen in der Persönlichkeitsentwicklung „in den Klienten hinein“ zu verlegen.

Dies zeigt sich daran, dass man sich bemüht, den Klienten – auch wenn er noch ein Kind ist – für sich allein zu „therapieren“. Da diese Therapieversuche oft keinen Erfolg haben, geht man immer häufiger zu medikamentösen Behandlungen über (beginnend mit „Ritalin“ und endend mit Neuroleptika). Gleichzeitig verliert die persönliche Intervention und das persönliche Engagement Bedeutung und Wert.

Unser systemischer Ansatz basiert auf einer grundsätzlich anderen Denkweise. Wir gehen davon aus, dass sich die Persönlichkeit des Menschen aus der ständigen Wechselwirkung mit seinem sozialen und natürlichen Umfeld entwickelt. Überragende Bedeutung kommt dabei den Bindungen und den von der Familie zur Verfügung gestellten Identifikationsmodellen zu. Pädagogische Maßnahmen können nur dann im Sinne einer qualitativen Entwicklung der Persönlichkeit erfolgreich sein, wenn sie das Umfeld und insbesondere die Familie systematisch einbeziehen. Die systemische Fortbildung versteht sich als Ergänzung und Erweiterung einer pädagogischen, pflegerischen, therapeutischen oder psychologischen Ausbildung. Dabei ist sie besonders praxisorientiert: sie vermittelt „Handwerkszeug“ für die Arbeit in allen Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe ebenso wie für die Betreuung und Beratung erwachsener psychisch kranker oder gestörter Menschen.

In dem Einführungsseminar geben wir einen Überblick über die Theorie, die Techniken und die Anwendungsmöglichkeiten unseres Systemischen Ansatzes. Das Seminar kann als Entscheidungshilfe für die Teilnahme an einer längerfristigen Weiterbildung besucht werden, es kann aber auch benutzt werden, um zusätzliche – vor allem praktische – Anregungen für den Arbeitsalltag zu erhalten. Es besteht die Möglichkeit, dass die TeilnehmerInnen Informationen aus Fällen ihrer laufenden Praxis einbringen, so dass konkrete Verhaltens- und Entwicklungsschritte besprochen werden können.