Entwicklung einer Hypothese und individuelle
Maßnahmeplanung in der Eltern- und Familienarbeit (Diagnostik 4)


Eine gelingende Eltern- oder Familienarbeit ist eine wichtige Voraussetzung für die persönliche Entwicklung der zu betreuenden Kinder, Jugendlicher oder junger Wilder. In der heutigen Zeit fällt es zunehmend schwerer, eine Werthaltigkeit der Familien oder von Bindungspersonen herzustellen und den Betreuten zugänglich zu machen. Oftmals sind die Eltern/Familien rein defizitär beschrieben und den Kindern gelingt es nicht, familiäre Ressourcen für sich zu entdecken. Durch die Unersetzbarkeit der Eltern brauchen wir jedoch eine gute Einschätzung der familiären Möglichkeiten. Um werthaltig und ressourcenorientiert zugunsten der persönlichen Entwicklung des Kindes/Jugendlichen/jungen Erwachsenen im Sinne des Auftrages §1 KJHG arbeiten zu können, brauchen wir dementsprechend eine Idee, was die Eltern ausmacht und was und wieviel an persönlichen Möglichkeiten jeder mitbringt. In diesem Seminar werden wir in Kleingruppenarbeit die Inhalte des Seminars „Grundlagen und individuelle Zielsetzungen in der systemischen Eltern- und Familienarbeit“ praktisch umsetzen und versuchen, mitgebrachte Fälle in der Kleingruppe einzusortieren, eine Hypothese zu erstellen und daraus einen individuellen Maßnahmeplan zu entwickeln. Jede Kleingruppe stellt ihre Hypothese selbstständig dar und wir schätzen die möglichen Ziele der Maßnahme gemeinsam ein. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen sollten aus diesem Grunde eigene Fälle mitbringen, um sie bei Bedarf als Vorlage verwenden zu können.

Das Seminar ist rein praxisorientiert. Es soll als erster roter Faden innerhalb der systemischen Familienarbeit dienen. Zusammenfassend enthält das Seminar u.a. folgende Themen:

  • Gelingende Persönlichkeitsentwicklung – wie entsteht das „Selbst“ zur „Selbstbestimmung“ der Person – Erkenntnisse aus Entwicklungspsychologie und Hirnforschung
  • Welche Fragen und Merkmale führen zu welcher Hypothese?
  • Welche Fragen sind unangemessen und bei wem?
  • Strukturierung der Informationen und Bildung einer Hypothese
  • Welche Standardhypothesen sind aktuell?
  • Warum ist es wichtig, die Hypothese bei neuen Informationen anzupassen?
  • Welche Idee resultiert aus der Hypothese für den Betreuungsplan?
  • Welche Ziele sind möglich und wo ist die Grenze erreicht?
Referentin: Jana Johnson, Psychologin M.Sc. und Dipl.-Sozialpädagogin
Termin: 12.-13.09.2024, 1. Tag 10 – 17 Uhr / 2. Tag 9 – 16 Uhr
Kosten: 270€

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