Einschätzung der Behinderung oder Störung als Grundlage der Förder- und
Betreuungsplanung bei Menschen mit Behinderung(Systemische Diagnostik)


Um Menschen mit einer geistigen oder psychischen Behinderung dabei zu unterstützen, sich persönlich weiter zu entwickeln, reicht eine Beschreibung ihrer Defizite oder auch eine psychiatrische Diagnose nicht aus. In der Regel beziehen sich die Diagnosen auf die äußere Erscheinung – sie geben kein Bild der Person und ihrer Entwicklungsmöglichkeiten ab. Genau das brauchen wir aber für die Betreuung im Wohnheim, im betreuten Wohnen oder in der Werkstatt. In dem Seminar werden wir darstellen, in welchen Phasen der Persönlichkeitsentwicklung Behinderungen oder psychische Krankheiten entstehen können und was die Ursachen sind. Aus diesen Erkenntnissen werden wir ableiten, welche Entwicklungschancen es gibt und wie man die Betreuung anlegen muss, damit man diese Chancen nutzen kann.

Unter anderem werden die folgenden Themen behandelt:

Grundlagen: Wie entsteht eine Persönlichkeit – Was braucht ein Mensch für eine gelingende Entwicklung?

• Bindungsentwicklung
• Identitätsentwicklung

Erkennen und Einschätzen von Behinderungen

• Analyse der aktuellen Situation
• Behinderungsgeschichte – Lebensgeschichte

Systematik von Behinderungen und psychischen Störungen

• Frühkindliche Hirnschäden
• Frühe Bindungsschäden
• Psychische Erkrankungen – der „Knick im Lebenslauf“

Strategische Betreuungsplanung

• Die „persönlichen 100%“ – individualisierte Betreuungsziele setzen
• Betreuungsart und Betreuungsintensität

Das Seminar ist praxisorientiert. Es ist erwünscht, dass die TeilnehmerInnen Informationen
über von ihnen betreute Fälle einbringen.