Moderne Konzeptionen für die Mutter-Kind-Betreuung
bei Müttern mit einer Bindungsstörung
Eine sichere und stabile Bindung bildet das Fundament für die gesunde Entwicklung eines Kindes – besonders in den ersten Lebensjahren. Doch was passiert, wenn die Haupt-Bezugsperson selbst keine stabilen Bindungserfahrungen gemacht hat? Mütter mit einer Bindungsstörung stehen unter einem enormen gesellschaftlichen und inneren Druck, dem sie nicht gerecht werden können. Aktuelle, traditionelle Betreuungskonzepte versuchen, diesen Müttern das „richtige“ Verhalten beizubringen – doch Bindung lässt sich nicht nachträglich antrainieren. Vielmehr verstärken solche Ansätze den inneren Stress der Mütter und folglich auch der Kinder, da sie sich ständig als „schlechte Mutter“ erleben und unter dem Druck scheitern, einem nicht erfüllbaren Ideal zu entsprechen. Das Seminar setzt genau hier an: Es nimmt bewusst Abstand von traditionellen Vorstellungen einer „richtigen“ Mutterschaft und bietet die Idee von flexiblen, realitätsnahen Betreuungskonzepten an, die nicht versuchen, die Mutter zu optimieren, sondern sie gemeinsam mit dem Kind zu entlasten. Im Mittelpunkt steht die Frage, welcher Betreuungsrahmensowohl für die bindungsgestörte Mutter als auch für das zu betreuende Kind sinnvoll und praxistauglich ist – jenseits von moralischen Erwartungen und idealisierten Leitbildern.
Inhalte des Seminars sind:
- Die Entstehung und Symptomatik von Bindungsstörungen und ihre Auswirkungen auf Mutter und Kind
- Die Grenzen der Verantwortungsübernahme: Was kann durch Betreuung kompensiert werden – und was nicht?
- Wege zu sicherer Bindung trotz mütterlicher Bindungsstörung
- Die Notwendigkeit einer doppelten Hilfeplanung
- Reflexion gesellschaftlicher Normen: Warum die kulturelle Mutte1moral viele Mütter scheitern lässt
- Entwicklung und Diskussion moderner Betreuungskonzepte, die sich an der realen Bedürfnislage orientieren – nicht an Idealbildern
Das Seminar kombiniert theoretische Grundlagen mit praxisnaher Konzeptarbeit. Fallbeispiele der Teilnehmenden sind ausdrücklich erwünscht und werden mit in die Diskussion eingebunden.
Referentin: | Linda Metzner, Systemische Familientherapeutin, Supervisorin |
Termin: | 10.-11.12.2025, 1. Tag 10 – 17 Uhr / 2. Tag 9 – 16 Uhr |
Kosten: | 280€ |
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