Der Übergang von einer psychiatrischen Diagnose
und medikamentösen Therapie
in eine entwicklungsorientierte
Betreuung
im Rahmen der Eingliederungshilfe


Immer mehr Menschen mit Behinderung haben eine psychiatrische Diagnose immer häufiger und in immer höheren Dosen werden Psychopharmaka vergeben. Betreuer von Menschen mit geistiger oder seelischer Behinderung sind mit dem Problem konfrontiert, wie sie mit der psychiatrischen Vorgeschichte ihrer Klienten im Alltag umgehen sollen. Zentraler Bestandteil ihres Auftrags ist es, dabei zu helfen, dass sich die Person weiterentwickeln kann und dass sie ihre Einzigartigkeit in das Zusammenleben mit anderen Menschen einbringen kann. Zur Erfüllung dieses Auftrags gibt eine psychiatrische Diagnose und die daran anschließende medikamentöse Therapie nur sehr begrenzte Hinweise. Man braucht vielmehr eine Einschätzung, welche Entwicklungspotentiale die Person hat und wie diese im Rahmen der persönlichen Betreuung aktiviert werden können. In unserem Seminar wollen wir darstellen, auf welche Weise man die psychiatrische Diagnose einordnen, relativieren und zu eine Persönlichkeitdiagnose kommen kann, aus der man realistische Betreuungsziele ableiten kann und daraus das Vorgehen in der Betreuung planen kann.

U.a. werden die folgenden Themenbereiche behandelt:

Wie wir psychiatrische Diagnose erstellt?
Welche Rolle spielen psychopharmaka in der Behandlung?

Welche Informationen braucht man, um eine Entwicklungsdiagnose zu erstellen?
Anamnese
Lebensgeschichte

Familiengeschichten
Betreuungsziele die persönlichen 100%
Wann sind Medikamente hilfreich wann sind sie hinderlich

Wie funktioniert das ggf. Absetzen von Psychopharmaka?

Zusammenarbeit zwischen Psychiatrie und Betreuung

Das Seminar ist praxisorientiert. Es ist erwünscht, dass die TeilnehmerInnen von ihnen betreute Fälle einbringen.