Mutter-Kind-Betreuung bei Müttern mit einer Bindungsstörung:
Kann echte Bindung überhaupt erlernt werden?


Eine sichere und stabile Bindung ist entscheidend für die gesunde Entwicklung eines Kindes, besonders in den ersten Lebensjahren. Bereits im Alter von zwei Jahren können bleibende Entwicklungsdefizite entstehen, wenn ein Kind nicht ausreichend emotional und liebevoll versorgt wird.

Die Mutter spielt dabei eine zentrale Rolle. Diese Verantwortung wird nicht nur durch biologische Aspekte, wie z. B. das Stillen, geprägt, sondern auch durch gesellschaftliche und kulturelle Erwartungen. Trotz moderner Entwicklungen besteht weiterhin der immense Druck, dass die Mutter allein für die Fürsorge des Kindes verantwortlich ist. Besonders für Mütter, die selbst schwierige Bindungserfahrungen erlebt und daraus eine Bindungsstörung entwickelt haben, ist dies eine unlösbare Aufgabe. Sie sind mit den an sie gerichteten Anforderungen oft überfordert. Leider verstärken viele herkömmliche Ansätze zur Mutter-Kind-Betreuung dieses Problem, indem sie versuchen, der Mutter – die selbst kindliche Züge zeigt – das „richtige“ Verhalten beizubringen – dabei kann Bindung nicht einfach trainiert werden. Ein bloßes Erlernen oder Nachahmen von Versorgungspraktiken reicht nicht aus, um eine echte, sichere Bindung zwischen Mutter und Kind zu entwickeln. Aus dieser Erkenntnis heraus sind moderne, flexible Ansätze notwendig, die Mutter und Kind entlasten und individuell unterstützen, statt sie durch starre Vorgaben zu überfordern.

In diesem Seminar werden theoretische Grundlagen vermittelt und praxisnahe Konzepte entwickelt, um konkrete Lösungswege für die genannten Herausforderungen zu bieten. Es ist ausdrücklich erwünscht, dass die TeilnehmerInnen Informationen über von ihnen betreute Fälle einbringen. Zentrale Themen:

  • Entstehung und Symptome von Bindungsstörungen und ihre Auswirkungen auf Mutter und Kind.
  • Möglichkeiten und Grenzen der Verantwortungsübernahme: Welche Symptome können durch Betreuung reduziert oder aufgefangen werden und wo liegen die Grenzen?
  • Sichere Bindung trotz Bindungsstörung: Wie kann das Kind auch bei einer Mutter mit Bindungsstörung eine sichere und stabile Bindung erfahren?
  • Gesellschaftliche Erwartungen und die kulturelle Muttermoral: Reflexion der moralischen Ansprüche an Mütter und die Trennung von Versorgungs- und Identifikationsbeziehungen.
  • Moderne Betreuungskonzepte: Praktische Ansätze und innovative Konzeptideen für eine ganzheitliche Mutter-Kind-Betreuung, die im Seminar gemeinsam entwickelt und diskutiert werden.
Referentin: Linda Metzner, Systemische Familientherapeutin
Termin: Zurzeit sind keine Termine für dieses Seminar verfügbar!
Kosten: 280€

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